TuS 1896 Sachsenhausen – Prignitzer Kuckuck Kickers

[inspic=1764,right,fullscreen,thumb] Am Ende einer mit Schlaglöchern übersäten Sackgasse liegt in Sachsenhausen das Elgora-Stadion des TuS 1896. Ein weitläufiges Stadiongelände mit kleinen Tribünen auf beiden Längsseiten des Spielfeldes, Grillstand und Stadionkneipe. Hier wollte der Sachsenhausen heute vor 264 Zuschauern seine Tabellenführung gegen die Kuckuck Kickers verteidigen.

Spruchbänder erinnern nicht nur an die wechselvolle Geschichte der Region („Gesellschaftsordnungen, Regierungen, Vereine kommen und gehen, nur der TuS 1896 bleibt bestehen“), sondern mahnen auch die Aktiven zu vollem Einsatz („Wer kämpft, kann auch mal verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren“).

Auch gegen die überwiegend brasilianischen Kicker aus dem Dorf Sadenbeck, Ortsteil Kuckuck, müsste das heute gelingen, wollte man die Tabellenführung in der Brandenburg-Liga behaupten. Die Truppe aus der Prignitz trainiert zwei mal täglich, die Südamerikaner scheinen alle mindestens zwei Köpfe kleiner als ihre Sachsenhausener Gegenspieler zu sein. Vor dem Spiel bilden die Kuckuck Kickers einen Kreis, schwören sich auf protugiesisch ein. Der einzige Deutsche im Kader wirkt etwas hilflos ob der Ansprache.

Was die wieselflinken, kleinen Brasilianer drauf haben, zeigen sie in von Beginn an eindrucksvoll: Sie jagen sofort in unglaublichem Tempo über den Platz, so dass die Sachsenhausener dagegen wie schwerfällige Riesen wirken. Es dauert keine zwei Minuten, da fegen die Kuckuck Kickers das erste mal vors gegnerische Tor und treffen zum 1:0.

Doch kein Schock für die Sachsenhausener: sie bauten sicher ihr Spiel auf, erspielten sich rasch die erste Chance.  Zwar versuchte Kuckuck weiterhin schnelles, ansehnliches Kombinationsspiel, doch jetzt war Sachsenhausen auf der Hut, fing die Gegner oft schon im Mittelfeld ab. Mit dem zweiten gelungenen Angriff erzielte der TuS prompt das 1:1 (20.).

Nur Minuten später die Chance für die Führung des TuS: Der unsichere Schiedsrichter entschied aus unerfindlichen Gründen auf Elfmeter für 1896. Doch der Schütze setzte den Ball an den linken Pfosten.

Kurz vor der Pause dann ein Freistoß für die Sachsenhausener. Während der Kuckuck-Keeper noch lautstark seine Vorderleute dirigierte, führte der Gastgeber den Freistoß blitzschnell aus – und der Ball knallt zum 2:1 ins linke obere Tor-Eck (42.). Riesengezeter des Priginitzer Torhüters …

Die zweite Halbzeit war geprägt durch extrem viele Fouls, Rempeleien und Spielunterbrechungen. Vor allem die Prignitzer schienen ständig am Boden zu liegen, wußten sich oft nur durch Schimpfen und Unsportlichkeiten zu helfen. Der Schiedsrichter und seine Assistenten waren sichtlich überfordert, viel zu zögerlich verteilte der Unparteiische Verwarnungen (sechs mal Gelb). Die Kuckuck Kickers konnten von Glück sagen, dass sie nur einenPlatzverweis kassierten (71.).

Schließlich erhielt Sachsenhausen einen weiteren Elfmeter zugesprochen, der diesmal sicher zum 3:1-Endstand verwandelt wurde (76.). Ein verdienter Sieg des überlegenen TuS, während sich die Kickers durch ihre Disziplinlosigkeit auch ein Stück weit selbst schlugen.

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