SC Vier- und Marschlande – Altona 93

Die Deutschland-Reise des AFC geht weiter: Aus den Tiefen des Südens fahren die Geringelten in die norddeutsche Tiefebene (im Osten Hamburgs). Und die nur gut 30-minütige Reise entlang von Elbe und Bille, immer am Deich entlang, begleitet von Ziegen und Schafen hat irgendwie was von Urlaub und Beruhigung. Auch mal ein schönes Gefühl für einen Fan des AFC vor einem entscheidenden Pokalspiel. Letztlich sollte der Abend beim Bezirksligisten SC Vier- und Marschlande auch nicht aufregender werden: Am Ende eines harmonischen Abends steht ein glattes 6:1 für den Favoriten und der Einzug ins Finale des Hamburger Pokals.

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ – in der Tat sind die 93er seit 15 Jahren nicht mehr so dicht dran an einer Pokalreise in die Hauptstadt – dass damals schon in Runde eins wegen der Dortmunder Borussen Schluss war, ist heute allen furchtbar egal. Erstmal steht ja jetzt noch das Finale gegen Uetersen oder Cordi an. Der Abend am Zollenspieker ist in vielerlei Hinsicht nett: Unter den knapp 500 Zuschauer tummeln sich sicherlich 150 Altonaer. Die gutsituierten Hamburger von hinterm Deich gucken zwar etwas scheu, wenn Eddy Merckx oder Peter und Co. mit heiseren Stimmen anfeuern oder Bier/Fischbrötchen/Wasser bestellen – letztlich haben sich aber alle und immer lieb. Kein Wunder, der Gästeanhang bleibt sogar wohlgelaunt, als der Capo (also das Bier) nur warm und sehr langsam läuft – die vier Kontroll-Hippies in blauer Uniform ist’s Recht, auch Sie beißen genüsslich in die von breiter Auswahl gesegneten Lenzschen Fischspezialitäten. Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Der AFC ist auch auf ungewohntem Kunstrasen vollkommen überlegen, die Tore schießen Nadler (2), Tunjic, Richter, Siedschlag und Hoose. Letzterer sorgt, weil’s hier alles so nett ist, für ein Eigentor und somit für ein kleines Gastgeschenk an die selbst-ernannten „Red Devils“. Teuflisch ist aber heute gar nichts, alles chico, alles schön (wie übrigens auch die Rückfahrt mit dem Bus, in dem die Altona-Fans für mächtig Unterhaltungsprogramm sorgen). So schön kann Fußball – auch – sein, sogar beim AFC.

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