Hallescher FC – Altona 93

Auswärts im Osten – wieder mal eine Premiere für den AFC: Zum ersten Mal trat man beim Halleschen FC an. Der vierte Versuch, unter Trainer Thomas Seeliger wenigstens einen Punkt zu holen.

Lediglich 1461 Fans verloren sich im weiten Rund des Kurt-Wabbel-Stadions, davon 19 Unterstützer in der Gästekurve. „Mehr Fahnen als Fans – Altona!“ schallte es von den maroden Stehrängen des Gästeblocks, schließlich hatten die AFCler zwei Drittel der Kurve mit ihren Zaunfahnen behängt, als stünden dahinter hunderte Mitgereiste.

Die Sonne strahlte über dem KWS, das Platz für rund 24000 Zuschauer bietet. Laut Pressebericht soll es demnächst einem Neubau weichen. Zu aufwendig sei die Sanierung des denkmalgeschützten Baus von 1936. Bedauerlich, denn den Charme des alten Stadions mit seinen aus groben Bruchsteinen gemauerten Kurven-Rückseiten, stählernen Flutlichtmasten und flachen Tribünen wird eine austauschbare Fertig-Arenen nie erreichen.

In der ersten Halbzeit spielte der AFC auf das Tor in der Gästekurve und kam zu einigen Torgelegenheiten. Dass hier der Tabellen-15. beim Tabellen-Zweiten antrat, war nicht zu erkennen. Altona kombinierte gut, hatte mehr Spielanteile als Halle, die kaum einmal vor das Tor von Oli Hinz kamen. Stattdessen brachten die 93er mehrfach den Ohne-Gegentor-Rekord des Hallenser Keepers Darko Horvat (bislang 885 Minuten) in Gefahr.  Trotzdem ging es mit einem 0:0 in die Pause.

Dass sich das Geschehen nach dem Wiederanpfiff weiterhin vor der Gästekurve abspielte, sahen die Altona-Fans mit Unbehagen und wurden schon nach drei Minuten Zeuge des 1:0 für Halle. Nach einer Ecke konnte Philipp Röhr einen Schuss aus spitzem Winkel erst hinter der Torlinie erreichen. Fortan war von der Altonaer Offensive aus der ersten Hälfte nichts mehr zu sehen, stattdessen stürmte der HFC. In der 78. Minute das 2:0 durch einen Kopfball von Müller im Fünfmeterraum, der sich gleich gegen zwei AFCler und Oli Hinz durchsetzte.

Die finale Demütigung brachte sich der AFC jedoch selbst bei. Nicht nur, dass kurz vor Schluss die Riesenchance zum Anschlusstreffer vergeben wurde, als gleich mehrere Altonaer das leere Tor der Hallenser nicht trafen. In der 90. Minute setzte Sören Warnick auch noch einen Elfmeter an die Latte. Direkt danach der Schlusspfiff. Mit etwas mehr Glück wäre also sogar ein Unentschieden drin gewesen. So aber konnte sich Halle-Keeper Darko Horvat trotz einiger Unsicherheiten für nun 975 Minuten ohne Gegentor feiern lassen.

Nach dem Spiel bedankte sich die sichtlich geknickte Altonaer Mannschaft bei den angereisten AFC-Fans. Trainer Seeliger, angesprochen auf die akzeptable erste Hälfte, beklagte lautstark, dass man in der zweiten Hälfte so hätte weiterspielen müssen. Davon sei aber nichts mehr zu sehen gewesen. Dem ist nichts hinzuzufügen. Bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen das für Seeliger hat.

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