Hamburger SV – Werder Bremen

Den Anfang der schwarz-weiß-blauen Tage machte die Partie gegen den Erzrivalen aus Bremen. Während auf dem Hinweg allerorten vom kleinen Fischerdorf, der verbotenen Stadt oder sonst einer Verklausulierung der Gäste gewispert wird, schlägt die Stimmung spätestens in Stellingen in offene und laut kund getane Ablehnung um.

Dennoch finden erstaunlich viele Grün-Weiße mit offen getragenen Farben den Weg an die Elbe, nicht wenige von ihnen werden Opfer von Schmachgesängen – kaum einer bekommt wirklich körperliche Probleme, weil (gefühlt) noch mehr ganz Grüne anwesend sind und die rivalisierenden Fangruppen auseinanderhalten. Auf jeden Fall fliegen nicht wie im Vorjahr Glasbehälter oder wie früher noch schlimmere Dinge.

Im Stadion ist die Stimmung wie immer aufgeheizt, aber lange nicht so prall wie in den Vorjahren. Vielleicht liegt’s am höchst durchwachsenen Spiel, das trotz des schnellen 1:0 durch Guerrero (6.) verflacht. In Minute 15 bringt Jansen die Kollegen in Schwulitäten, den fälligen Freistoß verwandelt Diego – und provoziert den HSV-Fanblock mit seinem Jubel. Was den Wurf eines wie auch immer gearteten Gegenstands in Richtung Baumann-Gesicht keinesfalls rechtfertigt. 35000 Euro Strafe und eine drohende Platzsperre lassen den vielleicht debilsten Fan noch mal nachdenken.

Die meisten der mehr als 56000 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Arena im Volkspark jubeln dann, als Olic wie aus dem Nichts den Ball in den Giebel zwirbelt. Endlich wieder ein Derbysieg, was zählen da horrende Eintrittspreise oder choreographierte Entschuldigungen zwischen Wiese und Olic? Zumindest für den, der dabei war.

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