SG Rotation Prenzlauer Berg – Blau-Weiss Berolina Mitte

Der Kunstrasenplatz an der Dunckerstraße, von Brandmauern umgeben. Die Sonne schickte die letzten Strahlen über die Hausdächer, auf dem Grill brutzelten die Bratwürste. Aus dem umliegenden Kiez fanden sich etwa 100 Zuschauer zum Pokalspiel ein. Mancher kam im Blaumann direkt von der Arbeit.

Auf dem Platz des Kreisligisten SG Rotation Prenzlauer Berg, ehemals Betriebssportgemeinschaft einer Druckerei, findet jedes Jahr der Exerpokal statt. Am Ende des Platzes ist eine Vereinsbude an eines der angrenzenden Gebäude gemauert. Auf die Wand ist das schwarz-weiße Vereinslogo mit der Druckerwalze gemalt, auf den Dachziegel prangt: „Ein Leben lang“. Fürs Pokal-Publikum wurde zusätzlich aufgerüstet: Bänke und Tische stehen unter einem schützenden Zeltdach bereit, am Bierwagen perlt frisches Jever.

Heute spielt das Heimteam gegen den Titelverteidiger Berolina Mitte aus der Bezirksliga. Die holten den Pott zuletzt drei mal in Folge. Entsprechend überlegen spielte Berolina, ohne aber große Chancen herauszuspielen. Bei einem der wenigen Vorstöße der in rot kickenden Rotation rempelte der Mitte-Torhüter den zurücklaufenden Rotationer um. Was von der Seitenlinie wie eine klare Tätlichkeit aussah, ahndete der Schiedsrichter nur mit Gelb. Und hielt dem Gefoulten unverständlicherweise auch den gelben Karton unter die Nase. Nach 45 Minuten ohne Tore pfiff der Unparteiische zur Pause.

Kurz nach Wiederbeginn kullerte dann doch der Ball ins Tor. Einen harmlosen Schuss von Berolina ließ der Rotation-Keeper durchrutschen. Völlig unnötig, doch die Zuschauer nahmen ihren Keeper in Schutz. Er sei ja noch so jung und eigentlich ein richtig Guter.

Beim nächsten Tor traf ihn dann auch keine Schuld. Der Schuss landete unhaltbar im Torwinkel. 2:0 für Berolina.

Die Sonne verschwand hinter dicken Wolken, plötzlich schüttete es wie aus Kübeln. Und Rotation drehte auf, schaffte den Anschluss zum 1:2. Kurz vor Schluss stand noch mal der Schiri im Blickpunkt. Nach einem klaren Foul im Strafraum gab er einen Elfer für Rotation nicht – es wäre die letzte Chance auf den verdienten Ausgleich gewesen.

So fuhr Berolina mit 2:1 den ersten Sieg im diesjährigen Exerpokal ein, Rotation kassierte eine unnötige Niederlage. Schuld war der Schiri. Da war man sich nach dem Spiel am Bierstand zwischen den Brandmauern einig.

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