1. FC Union Berlin – Rot-Weiß Erfurt

Nach dem Sieg gegen Port Vale folgt eine Bahnfahrt nach Berlin. Das Ostderby steht ganz im Zeichen des Kampfes der Union-Fans für ihre Alte Försterei.

Selbst die Erfurter enthüllen ein Transparent „Man hat’s gelesen und gehört – hier wird Fussballkult zerstört – Pro AF“, 164 neue, eiserne Mitglieder werden geehrt. Was die Gastgeber nicht wissen: Die Thüringer haben bereits auf der Anreise in Köpenick randaliert, zu viel Wernesgrüner mit Bratwürstchen enthemmt eben doch.

Und den guten Eindruck trüben die gut 1500 Gäste unter den insgesamt fast 9000 Zuschauern weiter. Als ein umstrittener Elfer für Union fällig wird, riecht es im Gästeblock plötzlich wie im Imbiss. Nur grillen die Herrschaften nicht, sondern böllern und pyromanen herum. Das Spiel steht kurz vor dem Abbruch, die Polizei mischt ordentlich mit. Und als Gebhardt den Strafstoß auch noch verwandelt, da kommt den Erfurtern endgültig ihre Wurst hoch. Schön mit der Rauchpistole hantiert, schon ist das Spiel unterbrochen. Nach gut zehn Minuten geht es weiter, RWE ist wach und kommt zum (ein wenig glücklichen) Ausgleich durch da Silva.

Dabei bleibt’s, so ist wenigstens im RWE-Fanblock Ruhe. Und als die Unioner durch den Wald stapfen, da haben die meisten noch gar nicht mitbekommen, dass sich Stürmer Heun auch noch einen Bänderriss im Knie geholt hat. Immerhin: Ihr Kampf um eines der schönsten Fußball-Stadien Deutschlands wird mit positiven Signalen vom Bezirk belohnt. Und die 400 Polizisten sorgen für einen weitestgehend störungsfreien Abgang der Bratwürste.

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