Clwb Pêl Droed Porthmadog FC – Caernarfon Town

“Porth” gegen die “Canaries” – das ist ein echtes Derby zweier benachbarter Teams aus Gwynnedd. Schon allein der Farben wegen muss jeder neutrale Beobachter eigentlich für die Gastgeber sein. Schwarz-rot gegen ekliges Gelb-grün? Keine Frage oder?

Porthmadog

Doch auf dem Feld haben die Kanarienvögel aus der Stadt mit der großen Burg (wie alle Leser wissen, wurde Prinz Charles in Caernarfon „gekrönt“…) überhaupt keine Probleme, die ersatzgeschwächten Gastgeber in Schach zu halten. Als die dann auch noch einen dritten Stammspieler wegen Knöchelbruchs verlieren, scheinen die Gegentore nur noch eine Frage der Zeit. Dennoch dauert es fast eine Stunde, ehe Chris Noone das 1:0 für die Gäste erzielt. Paul Roberts hilft mit einem Eigentor und als in der 84. Minute John Rowley das 3:0 schießt, ist die Entscheidung gefallen. Daran ändert auch der Ehrentreffer von Iwan Williams (85.) nichts mehr. Das Ergebnis enttäuscht also, nicht aber das Stadion. Das Spielfeld ziert eine sehr walisisch anmutende Steinmauer, die sich prima zum Abstellen von Getränken eignet (leider wie überall – kein Pint verlässt das – hier übrigens gerade frischrenovierte – Vereinsheim!). An jeweils einer Hintertor- und Längsseite gibt’s dann weiter nix als herrliche Aussicht auf die Ausläufer des Snowdons und vorbeizuckelnde Dampfloks. Hinter der anderen Torseite aber steht eine geradezu putzige Sitztribüne, eingeteilt in kleine, logenähnliche Abschnitte, in denen der Fan (heute 345) windgeschützt sitzen kann (oder auch stehen). Außerdem stehen gleich zwei mehrreihige (mehr meint fünf) Sitztribünen an der zweiten Längsseite – alles liebevoll in den Vereinsfarben angepinselt – von vorn und hinten. Herrlich. Und dann kommt auch noch Mel Thomas vorbei, walisischer Journalist, lobt „Altona Thirty-Nine“ und grüßt vom Kollegen Hardy Grüne. Die Welt ist einfach klein. Und schön. Und heile. Jedenfalls in Porth, trotz der Niederlage.

[mygal=porthmadod]