1. FC Nürnberg – Hamburger SV

Große Bedeutung hatte das Spiel an sich nicht. Die Clubberer feierten eifrig den UEFA-Cup-Einzug und grüßten Europa (auch per Transparent). Die Hamburger hatten den Klassenerhalt mehr oder weniger gesichert und verschwendeten an irgendwelche Cups keinen Gedanken. Dennoch fuhren weit über 6000 Hanseaten nach Franken und unterstützten die Mannschaft in der Tat, als ginge es noch um Meisterschaft oder internationales Geschäft.

Die Mannschaft in Weiß dankte es den Fans, spielte wesentlich besser als daheim und gewann dank zweier schöner Tore von Van der Vaart und Jarolim (letzteres gleicht ja beinahe einer Sensation). Und die Supporters dankten es der Mannschaft mit abwechslungsreichem Dauergesang, tänzerischen Ãœbungen („Die Hamburger gehen so …“), Fahnenmeer und „1-2-3 … Oberkörper frei“. Dass die Stimmung sich noch steigern könne – nach dem 2:0-Halbzeitstand – war eigentlich kaum zu erwarten. Ging aber doch. Denn das Ergebnis der mit Hamburg traditionell befreundeten Dortmunder machte die Gästefans froh, die Kunde aus der – für viele Hamburger – verbotenen Stadt ebenso. Und so hüpfte die ganze Meute in schwarz-weiß-blau (war ja schließlich – wie gesungen – keina Brähmer), hatte das Frankenstadion im Griff – die HSVer machten mal so richtig Party. Da passte es gut ins Bild, dass die Gastgeber sich als vorbildliche auszeichneten, den Norddeutschen außerordentlich freundlich begegneten und sich so in den gemütlichen Biergärten rund ums geschichtsträchtige (und bei genauem Hinsehen recht nachdenklich stimmenden) Gelände am Zeppelinfeld eine echte Fußball-Fete (bis zur Polizeistunde) entwickelte – und das bedeutet ja manchmal viel mehr als schnöder sportlicher Erfolg.

PS: Der Bericht aus der Kurve ist frei von jedweder Häme gegen anderweitig beteiligte Vereine und lediglich als reiner Situationsbericht zu werten. Sollten hiermit irgendwelche persönlichen Gefühle verletzt worden sein, so war dies keineswegs beabsichtigt und ist bitte zu entschuldigen. [mygal=nuernhsva07]